Schulfahrten mit wintersportlichem Schwerpunkt

Angesichts der breiten öffentlichen Diskussion um Bewegungsmangelerscheinungen bei Kindern und Jugendlichen und vor dem Hintergrund der Erkenntnisse zum Thema „Bewegung und Lernen“ wird der Schulsport zunehmend als Chance betrachtet, einen Beitrag zur dringend notwendigen Gesundheitsförderung zu leisten und zudem die Lernfreude insgesamt und damit auch die schulischen Leistungen in kognitiven Fächern zu stärken.

„Bewegung, Spiel und Sport in der Schule“ könnte herausragende Bedeutung für die Entwicklung der Kinder haben und dazu beitragen, Gesundheitsförderung und Prävention zu realisieren sowie den außer- und nachschulischen, d.h. den lebenslangen Sport anzubahnen.

Leider wird der Schulsport gegenwärtig den in ihn gesetzten Ansprüchen nicht voll gerecht. Gründe dafür  sind – auch als Folge fehlender Einsicht in die Notwendigkeit eines angemessenen Bewegungsangebotes – mangelnde finanzielle und personelle Ressourcen oder Ausstattungsmängel der Sportstätten sowie die Vernachlässigung des Faches Sport gegenüber anderen („PISA-relevanten“) Fächern.

Die Folge ist häufig ein erhöhter Stundenausfall im Sport sowie ein Verzicht auf angemessene Bewegungszeiten für Schülerinnen und Schüler während des Schultages.

Verschärft wird die Situation durch die vielfach fehlenden prägenden kindlichen Bewegungsanreize im häuslichen Umfeld sowie durch bewegungsarme Freizeitbeschäftigungen.

Diese Lebensumstände führen zu dem Ergebnis, dass Kinder und Jugendliche gegenwärtig vermehrt an motorischen, psychischen und sozialen Auffälligkeiten leiden!

Zwischen dem hohen Stellenwert, dem „Bewegung, Spiel und Sport“ im Prozess einer gesunden Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zugeschrieben wird und den tatsächlichen Gelegenheiten, vielfältige Bewegungserfahrungen sammeln zu können, besteht demnach ein deutlicher Widerspruch.

Dies ist der Hintergrund und zusätzlich die Erkenntnis, dass neben den skizzierten Defiziten weitere Mangelerfahrungen wie u.a. der Verlust von Primär- und Naturerfahrungen sowie die Einschränkung der Erlebnisfähigkeit als Folge des Fehlens naturnaher Bewegungsräume die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zusätzlich beeinträchtigen.

Deshalb haben die Landesregierungen und Sportorganisationen bereits in den Vorjahren eine Reihe von Initiativen gestartet, Schulen „bewegungsfreundlicher“ zu gestalten.

In diesem Rahmen werden ausdrücklich auch solche Schulveranstaltungen thematisiert, die bei entsprechender bewegungs- und sportorientierter Gestaltung einen nachhaltigen Beitrag zur Entwicklungs- und Gesundheitsförderung leisten können, nämlich:

Klassen-, Kurs- und Projektfahrten mit wintersportlichem Schwerpunkt.

Quelle: Feldhaus, B., Skifahren mit Schülerinnen und Schülern, S. 18, Klühspies (Hrsg.), 2012.