Schulskikurse in der Umweltdiskussion
Der Skisport wird von seinen Gegnern für eine ganze Reihe von Zerstörungen und Umweltkatastrophen verantwortlich gemacht:
… der Bergrutsch im Veltlintal, Hochwasserkatastrophen im Alpenraum, die Vernichtung von Fauna und Flora werden dem Skisport zugeschrieben.
Diese Beispiele sind der Anlass, vor wintersportlicher Bestätigung zu warnen, sie dienen als Argumente, die Schulskikurse einzuschränken oder doch besser gleich ganz abzuschaffen, wie es Umweltschutzorganisationen direkt oder indirekt immer wieder fordern:
„Angesichts der für den ganzen Alpenraum als besonders problematisch erkannten Wachstumsdynamik des Skitourismus ist es aus Umweltsicht kritisch zu überprüfen, von der Schule organisierte Skifreizeiten anzubieten. Auf diese Weise werden Bedürfnisse geweckt beziehungsweise verstärkt, die später nur noch schwer zu bremsen sind.“ (SCHEMEL, H.J., in „Sport und Umwelt“, Bundesumweltamt/DSB)
Hier wird suggeriert, dass Schulskikurse die Umwelt belasten und nicht durchgeführt werden dürften. Juristisch gesehen würde man feststellen: Die Beweislast liegt beim Schulskikurs, d.h., will man an diesen Schulveranstaltungen festhalten, müssen Gründe angegeben werden, die sich eindeutig für den Wert der Schulskikurse aussprechen.
Ganz abgesehen davon, dass eine nahezu 40-jährige ertragreiche pädagogische Facette des Schulsports und des Schullebens, die von den Lehrerinnen und Lehrern mit großem Engagement und finanziellen Leistungen realisiert wurde und die Schülerinnen und Schüler zu bleibenden Erlebnissen an die Schulzeit führte, hat eine derartige Abwertung nicht verdient. Daher sprechen Umweltschutzaspekte nicht gegen die Schulskikurse, sondern fordern sie geradezu, wenn sie nicht durchgeführt werden.
Quelle: Feldhaus, B., Skifahren mit Schülerinnen und Schülern, S. 75, Klühspies (Hrsg.), 2012.