Sicherheitsförderung im Schulsport

Der Schulsport hat die Aufgabe, eine gesundheitsfördernde Entwicklung aller Schülerinnen und Schüler durch Bewegung, Spiel und Sport zu fördern und die Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur zu erschließen.

Der Sport in der Schule besitzt neben diesen bedeutenden positiven Funktionen und Wirkungen jedoch auch Risiken und Schädigungspotentiale.

Es dürfte niemanden überraschen, dass Schülerinnen und Schüler häufiger beim Schulsport verunglücken als im Unterricht anderer Fächer:

  • Etwa 50 % aller Schülerunfälle ereignen sich bei der Durchführung des (außer)unterrichtlichen Schulsports!

Allein die Eigenart des Lernfelds Sport birgt ein hohes Unfallrisiko: Schülerinnen und Schüler bewegen sich, möglichst oft, möglichst intensiv, lernen neue Bewegungsformen an und mit Geräten, probieren selbständig etwas aus, spielen mit- und gegeneinander auf relativ engem Raum, kämpfen um die Wette, um Punkte (und Noten)…

Trotz aller Initiativen und Bemühungen: Die Unfallzahlen im Schulsport sind sehr hoch: jährlich werden bundesweit ca. 700.000 Schulsportunfälle gemeldet.

Auch die Tatsache, dass es sich bei der Mehrzahl der Unfälle – etwa 60 bis 70 % – um Bagatellunfälle handelt und die durchschnittliche Verletzungsschwere nicht höher ist als bei den Pausenunfällen, mindert das nicht. Denn Bagatellunfälle sind es in erster Linie im versicherungsrechtlichen Sinne.

Für die verletzten Schülerinnen und Schüler sind auch leichte Unfälle häufig mit negativen Erfahrungen wie Versagen und Schmerz verbunden, die ihr Verhältnis zum Schulsport nachhaltig beeinflussen können.

Die Angst sich zu verletzen, ist häufig ein Grund für Kinder und Jugendliche, sich vom Sport zu distanzieren. Ihnen gehen dadurch wichtige Bewegungserfahrungen verloren, die nicht nur für eine gesunde Entwicklung, sondern auch für den Aufbau sicherheitsbewussten Verhaltens von großer Bedeutung sind.

Wenn dem Schulsport u.a. die Aufgabe zugeschrieben wird, die Gesundheit zu fördern und eine gesunde Lebensführung zu stützen, muss Sicherheit stärker ins Blickfeld der für den Schulsport Verantwortlichen rücken, denn Sicherheitsförderung ist mehr als Unfallverhütung.

Quelle: Feldhaus, B., Skifahren mit Schülerinnen und Schülern, S. 38, Klühspies (Hrsg.), 2012.